Newsletter

11/2024 

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mit diesem Newsletter möchten wir Sie regelmäßig mit allen Neuigkeiten aus der Münchener Universitätsgesellschaft und vielen interessanten Themen aus der Ludwig-Maximilians-Universität versorgen. Gerne nehmen wir auch Ihre Wünsche und Anregungen auf. Schreiben Sie uns unter info@unigesellschaft.de.

Viel Spaß bei der Lektüre.

 
 

LMU Alumni

 

Studenten der LMU sind erfolgreich, manche hinterlassen historische Spuren, manche bekleiden Spitzenpositionen in unserer Welt. Unter dieser Rubrik porträtieren wir Alumni der LMU jeweils der Vergangenheit und der Gegenwart.

So haben wir Ihnen unter anderen schon vorgestellt vier Präsidenten unserer Bundesrepublik, den Intendanten des Bayerischen Rundfunks und den Schriftsteller von James Bond. Diesmal präsentieren wir einen wissenschaftlichen Shooting-Star und die wohl berühmtesten Studenten der LMU.  

 

Die Weiße Rose

Die Weiße Rose: Alexander Schmorell (Medizin), Hans Scholl (Medizin), Willi Graf (Medizin), Sophie Scholl (Biologie und Philosophie), Christoph Probst (Medizin), Prof. Kurt Huber (Psychologie, Musikwissenschaften)

In Polen, in der Sowjetunion begingen die Deutschen Einheiten im Zweiten Weltkrieg fürchterlichen Völkermord, die "fürchterlichsten Verbrechen an der Würde des Menschen", wie sie das zweite Flugblatt der Weißen Rose beschreibt. Heute nimmt man an, dass allein in den sechs Monaten zwischen Juni und Dezember 1941 dort mehr als 1,5 Millionen Menschen außerhalb von Kampfhandlungen umgebracht wurden oder an Hunger starben. Vielen war dies bekannt, man denke nur an das Massaker von Babij Jar (Kiew) im Herbst 1941, das nach nur wenigen Tagen in den Offizierskasinos von Paris diskutiert wurde. Aber die Mehrheit rührte sich nicht: Die Gewalt gegenüber der sowjetischen Zivilbevölkerung wurde eher als Teil der Kriegsführung angesehen; die Hinschlachtung von Juden umgab eine Aura des Unheimlichen und Furchtbaren, über das man besser schwieg oder das man verdrängte.[1]

In dieser Situation meldeten sich zwei Studenten der LMU zu Wort: Alexander Schmorell und Hans Scholl verfassten - geleitet von ihrer christlichen Einstellung - im Juni und Juli 1942 insgesamt vier "Flugblätter der Weißen Rose" und verschickten sie anonym an Intellektuelle im Raum München. Damit wollten sie vor allem zum passiven Widerstand gegen das Nationalsozialistische Regime aufrufen. Um die beiden Studenten bildete sich allmählich ein Kreis, Sophie Scholl, Willi Graf und Christoph Probst kamen hinzu und nach einer Weile auch Professor Kurt Huber.

Anfang 1943 erscheint das fünfte Flugblatt, das nun schon in sechs Städten Süddeutschlands und Österreichs verteilt wird. Im Februar 1943 schreibt dann Professor Huber das sechste, sehr kämpferische Flugblatt; es wird von britischen Bombern über ganz Deutschland abgeworfen, selbst Thomas Mann engagiert sich und spricht in einer BBC Sendung über die Weiße Rose.

Am 18. Februar 1943 werden die Mitglieder der Widerstandsgruppe im Lichthof der LMU gefasst, sie werden vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt, das Urteil wird in Stadelheim vollstreckt.

Heute steht der Name "Weiße Rose" oder "Geschwister Scholl" für den Widerstand gegen das Nationalsozialistische Regime. So gibt es den Geschwister-Scholl-Preis, der jährlich ein Buch auszeichnet, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.

In München gibt es mehrere Gedenkstätten für die Weiße Rose: Eine der wichtigsten liegt direkt neben dem Lichthof in der LMU, eine andere dokumentiert die Weiße Rose im Justizpalast. Bei Interesse veranstaltet die Münchener Universitätsgesellschaft Sonderführungen. [1] Siehe: Ulrich Herbert, Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, C.H.Beck, 2014

 

Prof. Dr. Isabell Welpe

Professor Dr. Isabell Welpe

von 1995 bis 1999 Studium, 2004 bis 2007 Habilitation an der LMU

Selten gelingen (wissenschaftliche) Karrieren derart zielstrebig, international und schnell. Nach dem Startschuss der Einschreibung als Studentin der LMU dauerte es nur 14 Jahre bis Isabell Welpe den Ruf auf einen Lehrstuhl einer Exzellenz Universität erhielt. Hier nur die großen Namen ihrer Laufbahn:

• LMU und Massachusetts Institute of Technology (MIT)
• London School of Economics and Political Science (die ein Viertel der Nobelpreise für Ökonomie hervorgebracht hat)
• University of California at Berkeley (insgesamt 72 Nobelpreisträger)
• EMLYON Business School in Lyon (eine der Grandes Ecoles in Frankreich)
• Max-Planck-Institut für Ökonomik

Als dann Isabell Welpe den Ruf an die Technische Universität München erhielt, war sie gerade 33 Jahre alt.

Professor Welpe forscht aus einer empirischen und verhaltenswissenschaftlichen Perspektive im Bereich Strategie, Leadership und Organisation u.a. auf den Gebieten Auswahl und Beurteilung von Führungskräften, strategische Innovation, strategische Führung, sowie dem Einfluss von Digitalisierung auf Geschäfts-, Organisations- und Führungsmodelle in Unternehmen.

Aus diesem akademisch definierten Rahmen kommen u.a. Studien darüber wie geteilte/gemeinsame Führung die Leistungsfähigkeit einer Gruppe verbessert, bis hin zu Überlegungen, ob Führung durch demokratische Wahlen möglich und erfolgreich ist oder sein kann und wie die digitale Transformation von Unternehmen erfolgreich gelingen kann.

Professor Welpe bleibt der LMU verbunden, emotional durch viele gute Erinnerungen an ihre Zeit an der LMU, durch Publikationen zusammen mit Kollegen der LMU und - sicherlich am wichtigsten - als Direktorin des CDTM (Center for Digital Technology & Management), einer gemeinsamen Initiative von TUM und LMU, die besonders begabten Studierenden den englischsprachigen, interdisziplinären und praxisorientierten Zusatzstudiengang Technology Management anbietet.