Zum Inhalt springen

Habilitations- und Promotionsförderpreise 2024

Die MUG Promotionsförderpreise gingen in diesem Jahr an:

  • Dr. Elena Hoemann, Fakultät für Physik. Sie wurde für ihre Arbeit „Merging, fragmentation and collapse of interstellar filaments“ mit einem Promotionsförderpreis der MUG ausgezeichnet.
  • Dr. Julia Hugo, Fakultät für Psychologie und Pädagogik, bekam für ihre Arbeit „Lehrkräfteprofessionalisierung an der Schnittstelle von Rechts- und Erziehungswissenschaft“ einen Promotionsförderpreis der MUG.
  • Dr. Sabrina Keil, Fakultät für Geo- und Umweltwissenschaften, wurde für ihre Arbeit „Evaluation of Ground Motion and Optimum Seismic Monitoring at an Inner-City Deep Geothermal Power Plant“ mit einem Promotionsförderpreis der MUG ausgezeichnet.
  • Dr. Daniela Krentz, Tierärztliche Fakultät, erhielt einen Promotionsförderpreis der Münchener Universitätsgesellschaft (MUG) für ihre Arbeit „Effektivität von oral verabreichtem GS-441524 zur Behandlung von Katzen mit feliner infektiöser Peritonitis (FIP)“.
  • Dr. Wei Li, Tierärztliche Fakultät, wurde für ihre Doktorarbeit „Characterisation of two essential proteins for host cell egress and invasion identified by phenotypic screening in Toxoplasma gondii“ mit einem Promotionsförderpreis der MUG ausgezeichnet.
  • Dr. Poppy Tushingham, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Historisches Seminar, erhielt den Promotionsförderpreis der MUG für ihre Arbeit „Creating an empire of informers. Vigilance in the Assyrian Empire after king Esarhaddon´s adê-covenant of 672 BC“.

 

Die Habilitationsförderpreise gingen an:

  • PD Dr. Martin Gross, sozialwissenschaftliche Fakultät. Er wurde für seine Arbeit „Dynamic party competition in European multi-level systems“ mit einem Habilitationsförderpreis der MUG ausgezeichnet.
  • PD Dr. Christina Scharf-Janßen, Medizinische Fakultät. Sie erhielt für ihre Habilitation zum Thema „Nutzen und Herausforderungen eines routinemäßigen therapeutischen Drug-Monitorings von Antibiotika bei Intensivpatient*innen“ einen Habilitationsförderpreis der MUG.

 

Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und den Preisträger.

Tag für gute Lehre

Die Auszeichnungen und Preise der MUG erhielten:

Studienphase Bachelor/Grundstudium

„The lranian Government's Approach Towards German-Jews' Immigration Applications During the 1930s”

Fakultät für Kulturwissenschaften
Alice Zanini

Alice Zanini untersucht in ihrer Forschungsarbeit, die sie während ihres Studienaufenthaltes an der Universität Teheran zusammen mit einem iranischen Masterstudenten (Yousef Mostajeran) verfasste, die Reaktion der iranischen Regierung auf Einwanderungsanträge von deutsch-jüdischen Akademikern und Ärzten in den 1930er Jahren. Trotz zahlreicher Bewerbungen wurden nur weniger als 40 zugelassen, wobei die Mehrheit in iranischen Aufzeichnungen undokumentiert blieb. Die Studie identifiziert die Hauptfaktoren für die Ablehnungen: Die iranische Mittelschicht fürchtete eine Verdrängung, während der damalige Schah von Persien dem Thema gegenüber gleichgültig war und die meisten Anfragen ignorierte oder ablehnte. Dass die Untersuchung der Archivdokumente nicht auf rassistische Vorurteile hindeutete, spricht gegen Antisemitismus als Faktor. Alice Zaninis Studie bietet wertvolle Einblicke in die damaligen politischen und sozialen Strukturen und Dynamiken Irans.

„Voraussetzungen und Grenzen der Suizidteilnahme und der Sterbehilfe“

Juristische Fakultät
Jan Günther

Jan Günther thematisiert in seiner Arbeit „Voraussetzungen und Grenzen der Suizidteilnahme und der Sterbehilfe“ aktuelle Fragestellungen im Zusammenhang mit der (straf-)rechtlichen Regulierung der Freitodhilfe und ordnet diese in einen prüfungsrelevanten Kontext ein. Unter Aufbereitung aktueller Rechtsprechung insbesondere des Bundesgerichtshofs präsentiert er die rechtlich anspruchsvolle und komplexe Materie in einer auch für die Studierenden ansprechenden Form. Daneben ordnet er zentrale Entscheidungen der letzten Jahre zu den Voraussetzungen und Grenzen der Suizidteilnahme und der Sterbehilfe wissenschaftlich ein. Ergänzend berücksichtigt er die im Zuge der Corona-Pandemie aufgeflammte Diskussion um die (rechtliche) Handhabung von Triage-Situationen. Sein Beitrag, der einen Nerv der Zeit trifft, wurde bereits zur Veröffentlichung in einer juristischen Fachzeitschrift angenommen.

„Ni(II)-Catalysed Negishi Cross-Coupling Reactions with Chiral Pyridine-Hydrazone Ligands for Atroposelective Biaryl Synthesis“

Fakultät für Chemie und Pharmazie
Damian Groß

Damian Groß hat eine neue Methode zur stereoselektiven Synthese von Biaryl-Atropisomeren entwickelt und optimiert. Diese Verbindungen sind als Reagenzien, Katalysatoren und Medikamente von großer Bedeutung und bilden wichtige Strukturen für neue funktionale Moleküle in Technik und Medizin. Groß wandte im Rahmen dieser Arbeit vielseitige präparative organisch-chemische Labortechniken an. Die von ihm erzielten Ergebnisse ermöglichen zukünftig eine breite Anwendung dieser Methodik, insbesondere zur Synthese neuer Liganden und anderer Naturstoffe sowie Medikamente. Besonders hervorzuheben ist die leichte Zugänglichkeit des Katalysatorsystems, die einfache Umsetzbarkeit und der Verzicht auf teure Reagenzien. Seine Ergebnisse wurde bereits in einem renommierten Fachjournal veröffentlicht.

„Epistemological Challenges of Assessing Qualia in Large Language Models”

Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft
Simon Dürrmeier

Simon Dürrmeiers Arbeit ist der Frage gewidmet, ob künstliche Intelligenzen, die mit Hilfe von „Large Language Models (LLMs)“ entwickelt werden, „Qualia“, also subjektive Erfahrungen, besitzen können. Das Verständnis der Qualia ist eines der zentralen Probleme der Philosophie des Geistes. Simon Dürrmeier untersucht, ob eine KI „innerlich bewusst“ sein und wie dies gegebenenfalls festgestellt werden kann. Sein Ansatz unterscheidet sich folglich vom lange bekannten „Turing-Test“ zur Unterscheidung von Mensch und Maschine und davon inspirierten Ansätzen, die auf der Bewertung eines außenstehenden Beobachters beruhen. Er schlägt zwei Argumente vor, die gegen das Vorhandensein von Qualia in LLMs sprechen: die Beschränkung auf rein textbasierte Eingabe beziehungsweise Ausgabe und das Fehlen von rekursiver Verarbeitung, also gedächtnisähnlichen internen Zuständen. Simon Dürrmeier bringt damit die Frage, ob eine Maschine ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen besitzen kann, entscheidend voran.

„The Decline of Antlion-like Larvae – an Expanded View”

Fakultät für Biologie
Laura Buchner

Mit Insektensterben ist oft der Verlust der Artenvielfalt adulter Tiere gemeint. Deren Lebenszeit umfasst jedoch oft nur Tage, während die Jungstadien mehrere Jahre dauern können. Dies führt zu einem großen ökologischen Einfluss des larvalen Stadiums. Laura Buchner untersucht in ihrer Arbeit den Verlust der larvalen Vielfalt am Beispiel der Netzflügler, verwendet hierzu rezente sowie archäologische Materialen und analysiert diese mithilfe quantitativer Morphologie. Für ihre Arbeit erstellte sie Bildtafeln aus hochauflösenden mikroskopischen Fotos, zeichnete Umrisse, führte Analysen durch und illustrierte die ausgewerteten Daten ebenfalls mit Bildtafeln. Ihr Vergleich der Vielfalt über 100 Millionen Jahre hinweg verbessert unser Verständnis des modernen Insektensterbens und könnte dazu beitragen, Strategien zur Umkehr dieses Prozesses zu entwickeln. Ihre Ergebnisse wurden bereits in zwei Fachpublikationen veröffentlicht.