Abendstimmung an Tümpeln und Teichen im Botanischen Garten
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie war diese Veranstaltung der Universitätsgesellschaft die einzige, die seit März 2020 durchgeführt werden durfte – im Freien und unter Einhaltung aller Sicherheitsvorkehrungen.
Unter der Leitung von Frau Prof. Susanne Renner, Direktorin des Gartens und Leiterin des Lehrstuhls für Systematische Botanik und Mykologie an der LMU und ihres Kollegen, Herrn Dr. Andreas Gröger, ging es entlang der Pfade durch die Botanik auf einer speziell ausgearbeiteten Route, vorbei an Tümpeln und Teichen.
Das Besondere an dieser Führung: Die Mitglieder der Universitätsgesellschaft erhielten Einblicke, Erläuterungen und Hintergrundwissen zu botanischen Anlagen, Pflanzen, Bäumen, zur Geschichte und zu neuen gestalterischen Planungen des Gartens. Dies lässt sich nirgendwo nachlesen und so begeisterten Frau Renner und ihr Kollege, Herr Gröger, alle!
Die Gäste erfuhren, dass die älteste, im Garten stehende Eiche ca. 250 Jahre alt und ein Relikt aus dem Lohwald ist.
Die Erfahrungen mit den Pflanzen und Bäumen führen immer wieder zu Umstrukturierungen, beispielsweise im Bereich des Rhododendren Hains. Diese vielfältige Art wächst in kalkhaltigen Böden nur sehr schlecht. Und die Böden im Botanischen Garten sind allein durch die Wasserzuführungen z. B. aus der Würm sehr kalkhaltig.
In diesem Zusammenhang stellte Herr Gröger das denkmalgeschützte Pumphaus vor.
Frau Renner und Herr Gröger gaben einen Überblick über alle Pflanzen am Weg, in und an den Teichen.
Viele Neuanpflanzungen müssen erst erprobt werden. So werden im Rahmen eines Projektes derzeit Pflanzen aus Lesotho (Südafrika) hier in Bayern auf ihre Winterhärte getestet.
Natürlich wird im Botanischen Garten auch geforscht: Ein „Hotel für Wildbienen“ ermöglicht es Wissenschaftlern die Flugrouten und „Gepflogenheiten“ hier lebender Wildbienen zu beobachten.
Zuletzt wies Frau Renner noch auf eine bevorstehende große und großartige Aktion hin:
Dank zahlreicher Spenden konnten verloren gegangene „Ziervasen“, die ursprünglich das Dach des Hautgebäude des Botanischen Gartens schmückten, wieder rekonstruiert werden.
Die 1,80 m hohen Dachziervasen (früher aus Kunststein), geschaffen von Sebastian Resch (1889 – 1962), passten inhaltlich in besonderer Weise auf ein der Botanik gewidmetes Gebäude. Die Dachvasen wurden 1955 oder 1956 entfernt, weil sie bröckelig geworden waren.
Anfang September werden nun die Ziervasen wieder auf dem Dach des Hauptgebäudes angebracht. Damit bekommt dieses, in der Konzeption des Gartens so wichtige Gebäude, seine ursprüngliche Gestalt zurück.
Die wiederhergestellte Fassade des Gebäudes, zusammen mit der Blumenpracht des Gartens, auf die die Vasen Bezug nehmen, stärkt durch seine exponierte Lage an der Menzingerstraße auch die Ästhetik und Architektur des Stadtteils Nymphenburg.
Das Spendenmanagement übernahm die Münchener Universitätsgesellschaft.
Es sind die einmaligen Eindrücke, die diese Führung zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Unser Dank gilt Frau Prof. Renner und Herrn Dr. Gröger, die den Mitgliedern der Universitätsgesellschaft einen lehrreichen Abendspaziergang bei bestem Wetter ermöglichten.