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Studium der Mathematik und Physik, Promotion und Habilitation in Physik, alles an der LMU
Max Planck stammte aus einer traditionsreichen Gelehrtenfamilie in Kiel. Die Familie zog nach München, als der Vater auf den Lehrstuhl für Zivilprozessrecht der LMU berufen wurde. Max Planck besuchte das Max Gymnasium in Schwabing und war dort ein guter, jedoch kein herausragender Schüler. Viele wohlhabende und angesehene Familien sandten ihre Kinder auf diese Schule, so waren unter Plancks Mitschülern der spätere Gründer des Deutschen Museums, Oskar Miller sowie der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Paul Heyse, aber auch Max Plancks zukünftiger Schwager Karl Merck war dort, Sohn der Bankier Familie Merck.
Max Planck machte das Abitur als Viertbester seines Jahrgangs. Die nun anstehende Wahl des Studienfachs fiel ihm nicht leicht, er schwankte zwischen Naturwissenschaften, der Altphilologie und einem Musikstudium. Planck, der über ein absolutes Gehör verfügte, spielte Klavier und Cello und begleitete regelmäßig Gottesdienste an der Orgel. Er war zudem ein hervorragender Sänger und war als Knabensopran Mitglied im Schul- und Kirchenchor. Zudem dirigierte und komponierte er Lieder für kleine Theaterstücke und die Hausmusik, die damals für das Bildungsbürgertum eine übliche Freizeitbeschäftigung waren. Als Student komponierte er eine Operette mit dem Titel „Die Liebe im Walde“, die auch zur Aufführung kam. - Max Planck behielt das regelmäßige Musizieren in seinem Haus sein Leben lang bei.
Da Max Planck in einem Musikstudium keine Berufsperspektive sah, entschied er sich für das Studium der Mathematik und der Naturwissenschaften an der LMU. Aber schon nach einigen Semestern wechselte er an die führende Universität Deutschlands, die Friedrich-Wilhelms-Universität, jetzt Humboldt Universität in Berlin. Seine Erwartungen waren hoch, jedoch war er von den Vorlesungen der von ihm bewunderten Wissenschaftler bald enttäuscht. So schrieb er später einmal: „Allerdings muss ich gestehen, dass mir die Vorlesungen keinen merklichen Gewinn brachten. H. hatte sich offenbar nie richtig vorbereitet, er sprach immer nur stockend, außerdem verrechnete er sich beständig an der Tafel und wir hatten das Gefühl, dass er sich selber bei diesem Vortrag mindestens ebenso langweilte wie wir. Die Folge war, dass die Hörer nach und nach wegblieben, schließlich waren es nur noch drei, mich und meinen Freund L. eingerechnet.“ Daher bildete sich Max Planck hauptsächlich im Selbststudium und entdeckte für sich die Wärmetheorie mit ihren beiden Hauptsätzen, wobei er den ersten bereits aus seiner Schulzeit als „Prinzip von der Erhaltung der Energie“ kannte. Den zweiten Hauptsatz wählte Planck zum Thema seiner Dissertation.
Max Planck kehrte wieder nach München zurück und legte das „Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen“ in den Fächern Mathematik und Physik ab, ein halbes Jahr später wurde er promoviert und nach einem weiteren Jahr folgte die Habilitation. Damit gehörte Max Planck mit nun 22 Jahren zum exklusiven Kreis der Universitätslehrer, allerdings ohne Sold und unter dem Druck, sich einen Namen in der akademischen Welt machen zu müssen, noch dazu in seinem Spezialgebiet, der theoretischen Physik, einem damals noch kleinen, wenig beachteten Fach.
Endlich, nach 5 Jahren, kam der ersehnte Ruf nach Kiel, und nach nur vierjähriger Tätigkeit dort konnte Max Planck an die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin wechseln, an der er fortan forschte und lehrte.
Max Planck war nicht nur ein herausragender Wissenschaftler (Nobelpreis 1918) sondern hatte in Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen hohe und höchste Positionen. So holte er Albert Einstein nach Berlin. Einstein wäre lieber in Bern in der Schweiz geblieben, als überzeugter Individualist und Demokrat stand er den preußischen Idealen verständnislos gegenüber. Dennoch nahm er das großzügige Angebot an, das Planck als Rektor der Berliner Universität, als beständiger Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften und als Senator der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zustande brachte. Damit war Berlin das Zentrum der Quanten- und Relativitätstheorie geworden, nirgendwo anders in der Welt gab es ein besseres Forum für die wissenschaftliche Diskussion.
Max Planck wurde Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, bis ihn das nationalsozialistische Regime zum Rücktritt drängte. Aber schon kurz nach dem Krieg bestand Einigkeit, diese Forschungsorganisation, die Hervorragendes in der Wissenschaft geleistet hatte und auch in den Zeiten des Nationalsozialismus ihrem Namen und ihren Idealen treu geblieben war, weiterzuführen. Allein der Name war für die britische Besatzungsmacht nicht akzeptabel. So erfuhr Planck noch einmal höchste Ehre: Die Gesellschaft wurde nach ihm benannt, und er wurde – hochbetagt – zum Ehrenpräsident ernannt. Heute ist die Max-Planck-Gesellschaft die weltweit beste nicht-universitäre Forschungseinrichtung.
Newsletter April 2018